Besuch von Kevin Ochieng in der Schweiz (August 2023)

Zum ersten Mal in Europa
Eindrücke von Kevin Ochieng, Mitglied des SKCF-Stiftungsrats in Siaya
siehe auch Leserbeitrag von Toni Blaser in der Limmattaler Zeitung vom 20.9.2023

Vom 19. bis 25. August 2023 besuchte Kevin Ochieng die Schweiz. In Siaya leitet er das SKCF-eigene Computercenter und erledigt viel administrative Arbeit für unsere Kinderhilfsstiftung. Er war von der Ecole polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) zu Workshops eingeladen worden. Es ging dabei um einen Vortest eines Geräts zur Ermittlung von Krankheitskontakten in einem St. Galler Spital und um einen Publikationsworkshop in Lausanne. Das dabei erworbene Wissen soll Kevin in Kenia in der Nachverfolgung der dort häufig vorkommenden Tuberkulose einsetzen.


Kevin wurde nicht ganz zufällig zu den beiden Weiterbildungen in der Schweiz eingeladen. Er gehörte in den Nullerjahren zu den ersten Schützlingen unserer Kinderhilfsstiftung. Dank der Unterstützung seiner engagierten Patin konnte er nicht nur die Sekundarschule besuchen, sondern anschliessend auch die Universität. Dort machte er einen Bachelor-Abschluss in Umweltgesundheit und anschliessend den Master-Abschluss in Epidemiologie und Biostatistik.

Im Anschluss an seine Weiterbildung verbrachte Kevin noch zehn Tage zusammen mit seiner Patin und verschiedenen SKCF-Mitgliedern in der Schweiz. Dabei wurde er an verschiedene schöne und spannende Orte unseres Landes geführt. So besuchte er Städte wie Biel, Schaffhausen, Luzern und Zürich, genoss Schifffahrten auf dem Zürich- und Vierwaldstättersee, fuhr an den Rheinfall und auf den Rigi, sah sich im Stapferhaus in Lenzburg eine spannende Ausstellung an und vergnügte sich am Schlierenfest.

Zum Schluss seines ersten Aufenthalts ausserhalb von Afrika hielt Kevin seine Eindrücke über die Schweiz wie folgt fest:

– “Das Verkehrssystem war perfekt. Es zeigt sich, dass es ein Vorteil ist, wenn der öffentliche Verkehr vom Staat unterstützt wird. In Kenia werden die meistern öffentlichen Verkehrsmittel von privaten Unternehmen betrieben und sind nicht effizient.”

– “Als Umweltmediziner war ich froh, dass man das Wasser in der Schweiz problemlos trinken kann. In Kenia muss das Wasser aufbereitet und abgekocht werden, oder man muss es in Flaschen kaufen.”

– “In der Schweiz gibt es alles, was man sich im Leben wünscht, aber die Lebenshaltungskosten sind im Vergleich zu afrikanischen Ländern hoch.”

– “Mir gefiel die Tatsache, dass die Schweiz alles hat, was man für den Tourismus braucht: Seen, Berge, Wasserfälle, Flüsse und Ausstellungen.”

Als weiteren markanten Unterschied zu seiner Heimat erwähnte Kevin die Lebenserwartung. “Die meisten der 50 Millionen Kenianer sind jung. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 65 Jahre bei den Männern und 67 Jahre bei den Frauen. In der Schweiz ist der Anteil der älteren Einwohner viel grösser.”

Hat Kevin während seines Schweizer Aufenthalts auch etwas aus seinem Heimatland vermisst? “Ja”, kommt Kevins schnelle Antwort, “ich habe Ugali vermisst. Dies ist unser Grundnahrungsmittel, und jeder isst es täglich”. (Anmerkung: Ugali ist ein Getreidebrei aus Maismehl.) Und was wird Kevin aus der Schweiz vermissen? Seine Antwort: “Den perfekten ÖV und natürlich den Schweizer Käse!”

Bildlegenden:

1. Kevin wird von seiner Patin Hedi Allseits am Flughafen Zürich empfangen

2. Am Rheinfall

3. In Schaffhausen

4. Auf dem Üetliberg

5. Treffen mit Gönnern

6. Auf dem Rigi

7. Mit SKCF-Mitgliedern am Schlierenfest

8. Auf dem Prime Tower in Zürich

9. Auf der Quaibrücke in Zürich